Im Rahmen des Themas „Drittes Reich, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“ fuhren die vierten Klassen nach Dachau, um diese Gedenkstätte zu besuchen.
Das Konzentrationslager in Dachau wurde 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Pulverfabrik als eines der ersten errichtet und bestand als solches, bis die Gefangenen 1945 von der US-Armee befreit wurden. Es war während der NS-Diktatur das einzige KZ, das über die ganzen zwölf Jahre hinweg in Betrieb war und wurde dabei zum grausamen Vorbild für die Konzentrationslager des nationalsozialistischen Lagersystems. Zwischen 1933 und 1945 waren in Dachau über 200 000 Menschen inhaftiert, die Zahl der in Dachau ums Leben Gekommenen beläuft sich auf über 41.500. Die ersten in Dachau Inhaftierten waren politische Gegner des NS-Systems wie Kommunisten oder Sozialdemokraten, später folgten auch Kriminelle, Zeugen Jehovas, engagierte Christen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie vor allem Juden.
Aufgeteilt in drei Gruppen begannen jeweils unsere separaten Führungen durch die Gedenkstätte. Schon vor dem Eingang erhielten wir erste interessante Informationen und passierten dann das berüchtigte Tor mit der provozierenden und zynischen Inschrift „Arbeit macht frei“, woraufhin wir sogleich einen ersten Eindruck von der Größe des Geländes bekamen. Vor uns lag der riesige Appellplatz, daneben das vollständig erhaltene Wirtschaftsgebäude, welches wir zuerst besichtigten: In diesem Wirtschaftsgebäude waren früher verschiedene Werkstätten, Lager- und Funktionsräume untergebracht, in denen die SS Häftlinge als Maler, Elektriker, Schlosser oder Installateur arbeiten ließ und wo Gefangene in der Wäscherei oder der Häftlingsküche tätig sein mussten. Heute befindet sich in diesem Wirtschaftsgebäude die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte, in der wir viel über das Leben der Häftlinge erfuhren, wobei die zahlreichen Fotos die unmenschlichen Gräueltaten, Demütigungen und Willkür, denen die Menschen in einer strengen Lagerhierarchie ununterbrochen ausgesetzt waren, noch deutlich besser veranschaulichten. Der darauffolgende Besuch des sogenannten „Bunkers“, eines Arrestbaus innerhalb des Lagers selbst, war sehr bewegend, ebenso wie die Besichtigung der Gaskammer und des Krematoriums. Die Rekonstruktion der Wohnbaracken ermöglichte uns eine bessere Vorstellung von den schrecklichen Lebensbedingungen und den tausenden dramatischen Schicksalen im KZ und ließ uns die unendliche Grausamkeit des Ortes etwas mehr begreifen.
Dieser Besuch war keine reine Lernerfahrung, wir erhielten vielmehr das Gefühl, welches dieser bedrückende Ort vermittelt.