Amann besucht die Pinguine

Unsere Schule nicht nur einen Exschüler im Hohen Norden – Max geht in eine Schule in Schweden – derzeit ist ein Exlehrer ganz unten im Süden unseres Planeten: Eine Expedition an die Antarktis.
Wir bringen hier einen Reisebericht von Reinold Amann direkt vom Ende der Welt.


 „da findet ihr meine Position im Internet Plancius heißt das Schiff
gruß Reinold“
https://oceanwide-expeditions.com/de/undere-schiffe/wo-sind-die-schiffe (Plancius)


[1]
„Gestern habe ich den anstrengendsten Teil der Reise hinter mich gebracht. 18 Std. Flugreise liegen hinter mir. Jetzt bin ich in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, es gibt noch etwas weiter südlich, gleich um die Ecke sozusagen, Port Williams, das ist aber keine Stadt, wird hier gesagt. Jeder versucht sich, wie überall, in gutem Licht erscheinen zu lassen. Morgen werde ich den Nationalpark besichtigen, einmal möchte ich noch tauchen. Da bin ich sehr gespannt. Es gibt hier Kelpwälder, riesige Seespinnen(krabben) und auch sonst einiges an seltsamem Getier. Ich bin ja gespannt, was ich alles zu sehen und eventuell auch zu fotografieren bekomme. Am Freitag starte ich dann in die Antarktis. Ich denke, dass ich kaum mehr die Möglichkeit habe aufs Internet zurückzugreifen.“


[2] 17.03.17
„Die letzten Tage war ich in Feuerland unterwegs. Eine Karte vom südlichsten Postamt, der Welt???? ist bereits an euch unterwegs. Ein paar Bilder vom Nationalpark werde ich anhängen. Die Südbuchenwälder und Vögel waren nicht schlecht. Ich habe bei der Wanderung still vor mich hingejauchzt, es war einfach zu schön.
Gestern war ich auf einer Wanderung zu einem Gletscher. Hier reichen sie bis 1000 Meter herunter. Man merkt da bereits die nahe Antarktis.
Heute bin ich in Kelpwäldern spazieren getaucht. Die Kelppflanzen sind bis zu 15 Meter hoch, man taucht dazwischen wie in einem Wald herum. Es gibt zwar keine Rehe und Hirsche, dafür aber Riesenkrabben mit 70 cm Spannweite, Seesterne, Muscheln und Schnecken. Es wäre sicher noch interessant gewesen ein paar Tauchgänge anzuhängen aber es fehlt an Zeit und Geld. Übrigens kann man auf Facebook dazu auch ein paar Bilder anschauen.“
https://www.facebook.com/ushuaiadivers/


Von ganz weit weg ist eine Postkarte angekommen.


[3] 26.03.17
Hallo Fritz, mir geht es bestens. Die letzten Tage waren angefüllt voller Erlebnisse, die ich wohl nie vergessen werde. Wir hatten vom Wetter her ziemliches Glück. Wir haben alles erlebt, Wind, schönes Frühlingswetter, Schnee, Nebel und Kälte. Gestern haben wir noch als Zugabe das Kap Horn umrundet. Jeden Tag gab es etwas zu sehen. Wale waren jeden Tag zu sehen und natürlich gab es Pinguine, Albatrosse und vieles mehr. Auf dem Schiff war eine Gruppe mit Studenten und zwei Professoren. Das war super, einmal war es schön mit den jungen Leuten zu beobachten, von den Professoren habe ich natürlich einiges mitbekommen. Ich bin um einiges gescheiter geworden, es ist einfach schön, wenn man Neues lernen und erfahren kann.
Ich habe soviel fotografiert wie noch nie. Es wird etwas dauern, bis diese Bilder alle oder zumindest ein Teil davon verarbeitet sind.


[4] 18.04.17
Mir geht es gut.  Ich bin immer noch am Ende der Welt. Mails schreiben kann ich nur am Handy, da bin ich ziemlich langsam.  Es hat bis jetzt alles gut geklappt, der Bericht folgt später. Jetzt bin ich in St Helena.  In zwei Wochen bin ich wieder daheim.  Gruß an alle, Reinold.


[5] 28.04.17
Bin schon auf den Kapverden. Berichtet wird später, es war gewaltig schön. Ich habe viel gelernt, viel gesehen, viel erlebt. Gruß Reinold


[Nachtrag] 02.05.17
Heute war Reinold Amann nach seiner wochenlangen Seereise auf Kurzbesuch im Konferenzzimmer.
Und er hat wieder ein paar exklusive Fotos mitgebracht.
Einige Bemerkungen dazu:
Königspinguine auf Sailsbury Plains in Südgeorgien. Dies ist die zweitgrößte Pinguinkolonie dieser Art. Es sind ca. 75 000 Stück. Zu diesem Zeitpunkt fallen besonders die vielen Jungvögel mit ihrem braunen Daunenkleid auf. Der Yellownosed Albatros brütet hauptsächlich auf den Inseln um Tristan. Der Südgeorgien Pipit ist nur auf Südgeorgien und den umliegenden Inseln zu Hause. Die Meeresschildkröten kommen nur zur Eiablage nach Ascension Island. Ihre Nahrungsgründe sind an der Küste von Brasilien. An einem einzigen Strand kommen in der Haupsaison bis zu 400 Schildkröten täglich zur Eiablage. Der Blas des Pottwals ist unverkennbar nach vorne und nach der Seite orientiert.

[ von see ]